Volkstrauertag der Krieger und Soldaten Kameradschaft Mittelstetten (Veteranen)

Volkstrauertag 2024

Gesteck wurde wieder vom Ländlichen Garten von Rosemarie Mahn erstellt.

 

Am Sonntag den 17.11. 24 fand am Ehrenmal an der Friedhofsmauer das alljährliche Gedenken und die Kranzniederlegung der KSK Mittelstetten statt.

Bei kühlem Wind aber sonst trocknem Wetter zelebrierte Pfarrer Brandstetter eine Andacht und Weihe am Ehrenmal, vor den Fackelträgern der Feuerwehr.

Die Musikkapelle aus Ried spielte 3 Choräle und die Abordnungen von 5 Mittelstettener Vereinen ( Feuerwehr, dem Gesangverein, den Schützen, den Burschen und den Veteranen)  präsentierten ihre Fahnen zu den 3 Kanonenböllern der Schützen.

 

Der 1. Vorsitzende der Veteranen hielt eine Gedenkansprache unter besonderer Beachtung der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen (Ukraine, Rotes Meer, Gaza/Libanon).

Anschließend versammelten sich Delegationen der 5 Vereine sowie weitere interessierte Bürger zum Weißwurstessen beim Wirt.

 

Rede Volkstrauertag 2024 von Dr. Franz Grell, 1. Vorsitzender KSK Mittelstetten


Herr Pfarrer Brandstetter, Herr Bürgermeister Ostermeier,  Kameraden, Bürger und Einwohner Mittelstettens,

vor zwei Jahren haben wir hier im Lichte des beginnenden russischen Angriffs auf die Ukraine unserer Weltkriegstoten gedacht und die Frage beleuchtet, ob uns die ferne Vergangenheit vor 1945 noch irgend etwas sagt.


Unsere Sammler zum Volktrauertag hatten im Jahr zuvor von z.T. heftigen Anfeindungen und teilweisem Unverständnis darüber berichtet, dass überhaupt noch für Kriegsgräber gesammelt wird.

 

Wir ahnten nicht, welche Dimension der russische Angriffskrieg in Mittelosteuropa annehmen würde. Er dauert jetzt mehr als 2 ½ Jahre. Die Zahl der Toten geht auf beiden Seiten in die Hunderttausende.

 

Und jetzt sind sogar mehr als 10.000 Nordkoreaner hinzu gekommen. Wer hat sich das vor einem Jahr vorstellen können?

 

Wie sicher können wir sein, dass nicht eines Tages weitere deutsche Namen auf unserem Gefallenen-Denkmal fällig werden könnten.

 

Der estnische Außenminister hatte schon im letzten Jahr gesagt:  „Wenn die Ukraine fällt, ist das Baltikum dran, und als nächstes kommt dann Berlin“.


Die Russen sagen das übrigens auch ganz unverblümt----und drohen mit der Atombombe. Und selbst bei uns ist diese Erkenntnis mittlerweile weit durchgedrungen, wie ich noch gestern in überregionalen deutschen Tageszeitungen bestätigt bekommen habe.

 

Die Bundeswehr ist dabei, eine Kampfbrigade des Heeres langfristig in Litauen zu stationieren. Und die Luftwaffe stellt schon seit Jahren die Luftraumsicherung in Estland gegenüber Russland sicher.

Unserer eigener Verteidigungsminister hat erklärt, dass die Bundeswehr „kriegstauglich“ werden muß, und er hat Schritte dazu eingeleitet. Und er will die Truppenstärke der Bundeswehr auf weit über 200.000 erhöhen.


200.000 Reservisten will er über neue Wehrerfassung zusätzlich gewinnen, darunter auch Frauen. Nun, in tatsächliche kriegerische Auseinandersetzungen sind wir bisher nicht wieder verwickelt worden.
Trotzdem waren bei friedenssichernden Einsätzen schon 120 Tote zu beklagen, davon 59 in Afghanistan. Allerdings kämpft unsere Marine derzeit im Roten Meer gegen die Huthis, gottlob ohne Verluste.

 

Wir sehnen bei Leibe nicht herbei, dass wir demnächst „endlich wieder Krieg führen“ dürfen, aber dass er uns aufgenötigt werden könnte, ist 2024 noch wahrscheinlicher geworden als 2022. Und gestern ist beschlossen worden, dass nächste Woche der Bundestag erneut über die TAURUS-Lieferung an die Ukraine abstimmen soll.

 

Beten wir dafür, dass wir 2025 nicht noch mehr krisenhafte Nachrichten verarbeiten müssen!